Erasmus#1: Anreise und erste Eindrücke

Seit Anfang August bin ich nun in Schweden – es ist also an der Zeit mal was von mir hören zu lassen.

Nach einigem Auf und Ab seit meiner Bewerbung um einen Erasmus-Platz im Oktober vorigen Jahres ging es am ersten August also endlich los, mit ordentlich Gepäck, Zugtickets, jeder Menge Proviant für die Reise (viel zu viel – danke Mama und Schwiegermama) und Schlafplatz für die ersten zwei Nächte in Linköping, ohne zu Wissen was mich erwartet – und wo ich nach den zwei Nächten schlafen werde.

Schon die Anreise war ein kleines Abenteuer.

Freitagabend mit Bayern-Ticket per Regionalzug nach München und von dort über Nacht nach Hamburg. Dabei hatte der Nachtzug am Morgen über 70 Minuten Verspätung, weshalb kurzerhand der letzte Halt vor Hamburg übersprungen wurde um die Verspätung wieder gut zu machen. In Hamburg war aber genug Umstiegszeit eingeplant, sodass die Verspätung kein Problem war. Außerdem stellte sich in Hamburg gleich heraus, dass der Anschlusszug auch schon 20 Minuten verspätet ist. Nachdem wir dann noch kurzerhand den Bahnsteig wechseln mussten wurde es richtig spannend. Der Zug war vollkommen überfüllt und musste geräumt werden. Platzreservierung sei Dank konnte ich im Zug bleiben, doch dauerte die Räumung und wir fuhren von Hamburg mit über einer Stunde Verspätung ab. Die Fahrt war dann recht angenehm und recht interessant, da der Zug bei Puttgarden auf eine Fähre verladen wird.

Leider konnte aber von der Verspätung nichts mehr gut gemacht werden und ich verpasste meinen Anschluss in Kopenhagen. Also ging es, wie von den Zugbegleitern angeordnet, zuerst mal mit dem nächsten schwedischen Zug nach Malmö, um dort ein Ersatzticket zu bekommen. Leider besteht in schwedischen Schnellzügen Reservierungspflicht und sind diese oft voll – so auch am Samstag. Also bekam ich ein Ersatzticket für Sonntag 07:11 Uhr und stand plötzlich in Malmö. Gott sei Dank gibt es hier in Schweden fast überall Wifi und so konnte ich mich mal nach einer Unterkunft umsehen – das Tourismusbüro war nämlich schon geschlossen und die Damen von der schwedischen Bahn konnten bezüglich Unterkunft nicht weiterhelfen. Leider musste ich schnell feststellen dass Malmö ein teures Pflaster ist und die billigsten Hotels weit über dem liegen, was die ÖBB in so einem Fall für ein Hotel der „Mittelklasse“ rückerstattet. Dank Mama kenne ich Airbnb und so fand ich in Malmö eine erschwingliche Unterkunft.
Sonntagmorgen konnte ich dann also meine Reise fortsetzen und erreichte am Vormittag schließlich Linköping.

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Montag ging es dann auch schon mit Sprachkurs und Infoveranstaltungen an der Uni los. Dabei konnte ich ein Zimmer im Studentenwohnheim ergattern, wobei ich dieses aber am ersten September wieder räumen muss. Die Unterkunftssuche war also noch nicht vorüber. Erst in der zweiten Woche traf ich dann auf ein Rentnerpaar, das ein Zimmer an Austauschstudenten vermietet und bei denen ich, so wie es im Moment aussieht, ab September einziehen kann. Dabei viel mir ein großer Stein vom Herzen und ich hatte endlich das Gefühl, angekommen zu sein.

Was hab ich dann außer Unterkunft suchen und Uni sonst die ganze Zeit gemacht?

Gleich in den ersten Tagen hab ich mir ein Fahrrad besorgt, was hier wirklich das perfekte Verkehrsmittel ist. Es gibt zwar schon hier und da einen kleinen, kurzen Anstieg, diese sind aber alle mit meinem Single-Speed Rad ohne Probleme bezwingbar. Es gibt überall in der Stadt breite Radwege und fast schon eine grüne Welle für Radfahrer an den Ampeln. Und auch wenn man in der Stadt unterwegs ist, fährt man eigentlich immer im Grünen und teilweise sogar kleine Wälder. Außerdem gibt es ständig Veranstaltungen für Austauschstudenten an der Uni, die Welcome-Activities. Auch war ich schon am nahegelegenen See, dessen Wasser überraschend warm ist – bzw. vor eineinhalb Wochen war. Als ich ankam hatten wir über 30 Grad, seit dieser Woche ist es aber doch eher frisch und vor allem windig. Und natürlich war ich auch schon das eine oder andere Mal in der Sauna.

Vergangenes Wochenende stand ein Ausflug nach Stockholm am Programm, wobei wir das perfekte Wochenende erwischt hatten. Es fanden ein Filmfestival und ein Kulturfestival statt und so konnten wir am Samstag Open-Air-Kino und Open-Air-Konzert genießen, beides bei freiem Eintritt. Leider hatten wir bei unserer Unterkunft weniger Glück. Ich sag nur Bettwanzen.

Seit dieser Woche bin ich nicht mehr an der Hauptuni, da die Orientation-Week meiner Fakultät im Campus am Universitätskrankenhaus stattfindet. Zu dem Campus kann ich bisher nur sagen: da frisst einen der Neid. Von solchen Bedingungen können wir daheim nur träumen.

Hier also noch ein paar Fotos. Wer meine österreichische Handynummer kennt (ohne Ländervorwahl, nur Ziffern), kann auch noch ein paar mehr sehen – und wer meine Nummer nicht kennt kann mich gerne danach fragen.

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